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Annemarie Steiner hat 1994 im Rückblick auf Ehe und Haushalt der Ditzens ab
Ende der 1930er Jahre zum Ausdruck gebracht, dass ihrer Ansicht nach die Ehe schon
zu diesem Zeitpunkt unrettbar zerstört war, und fährt fort: »Legende scheint mir
auch–ohne ihr nahetreten zu wollen– ihre immense Umtriebigkeit in Haus, Hof und
Garten; wenigstens für die Jahre damals. Welche Hausfrau hatte – selbst als Bäuerin
auf einem größeren Hof (und das war das Carwitzer Anwesen nun keineswegs!) – zwei
Haustöchter und ein Dienstmädchen zur Verfügung?«
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Ergänzend zu Steiner könnte
an dieser Stelle noch hinzugefügt werden, dass Hubert Räder als Gärtner und Chauf-
feur ebenfalls seine Dienste im Haus und auf dem Hof versah.
Die Eintragungen im Arbeitskalender zeigen dennoch im November 1939 ein diffe-
renzierteres Bild: »18. 11.: Krank: 2 Spritzen Luminal bekommen; 20. 11.: Abreise nach
Berlin (v. Burlage Pernocton); 21. 11.: Suse bleibt in Berlin, ich gehe nach Zepernick;
22. – 26. 11.: in Berlin/Zepernick; 27. 11.: in Berlin/Zepernick (Pernoctonfrei); 28. 11.:
Entlassung aus Zepernick; 29. 11.: Rückkehr nach Carwitz.«
Wie auch immer diese Eintragungen zu interpretieren sind, Fakt war, dass Ditzen
am 21. November fast schon routinemäßig seinen fünften Aufenthalt bei Burlage im
Heidehaus antrat. »Pernoctonfrei« lautete der Behandlungsauftrag. Die Kürze des
Uli und Mücke mit zwei Haustöchtern
1...,65,66,67,68,69,70,71,72,73,74 76,77,78,79,80,81,82,83,84,85,...136
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