Steffen Verlag | www.steffen-verlag.de | Bruno Skodowski: Jagdgeschichten aus Wald und Flur - page 18

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Denkste
Manchmal trifftman Jäger, die sofort nach dem Schuss
zum Wild eilen, ist es zusammengebrochen. Doch
das ist so eine Sache. Schon mancher Waidgenosse
verursachte dadurch eine lange Nachsuche. Aus dem
Wundbett hochgemachtes Wild pflegt häufig so lange
zu flüchten, bis es zusammenbricht. Das kann manch-
mal erst nach einigen Kilometern der Fall sein. Und
das trifft besonders bei Waidwundschüssen zu. So ver-
folgte ich einmal einen waidwunden Damhirsch noch
ungefähr zweieinhalb Kilometer. Obwohl er stark
schweißte, kam er noch einmal aus demWundbett auf
die Läufe. Erst als er sich demHund stellte, konnte ich
ihm die erlösende Kugel antragen.
Meine Faustregel ist bis heute: Wenn ich sehe, das
beschossene Tier hat sich niedergetan, lege ich eine
zigarettenlange Wartezeit (auch wenn man geschwo-
rener Nichtraucher ist) ein. Dabei wird das Stück auf-
merksam beobachtet. Ständige Schussbereitschaft und
schnelle Reaktion hat dabei so manche langwierige
Nachsuche oder gar ein verludern wertvollen Wild-
brets verhindert.
Es können aber auch hierbei noch die kuriosesten
Situationen beim Herangehen an das von der Kugel
getroffene und im Knall zusammengebrochene Wild
entstehen. So erging es mir selber auch einmal.
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