Steffen Verlag | www.steffen-verlag.de | Bruno Skodowski: Jagdgeschichten aus Wald und Flur - page 8

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mer, eine Atmosphäre der urwüchsigen, gemütlichen,
nicht loslassenden Behaglichkeit. Erlebt es selbst! Es
wird Euch immer wieder voller brennender Sehnsucht
dorthin ziehen. Ihr werdet aber auch jedes Mal mit
neuen Kräften an das Werk eurer täglichen Arbeit
zurückehren!
Allein die Trophäen! Sitzt mit einem echten Jäger
vor seiner Sammlung. Er wird Euch die Geschichte
zu einer jeden wiedergeben können. Dabei passiert es
häufig, dass von einem Jagdhüttengespräch zum an-
deren die Geschichten länger werden. Es fallen einem
immer wieder neue Einzelheiten ein. Das ist oft so im
Leben – nicht nur bei den Jägern.
Mein Freund Karl sitzt am liebsten in stürmischen
Winternächten am knisternden, prasselnden Jägerka-
min, wenn draußen der Schneesturm um Ecken und
Giebel der Hütte heult. Das Gebälk ächzt, als wolle
es jeden Augenblick der Naturgewalt nachgeben, und
man denkt unwillkürlich an die Geschichte vom wil-
den Jäger. Ja, manmeint bereits gleichsammitsamt der
Hütte in seinem grausen Gefolge mit lautem»Hussa!
Hei! Ho!« durch die Lüfte zu brausen, dicht über den
Wipfeln der vomWintersturm heftig hin und her ge-
peitschten Kiefern!
Wenn dann das dritte Glas Grog geleert ist, nach
Karls altem Rezept: »Rum muss sein! Zucker kann
sein! Wasser ist nicht unbedingt erforderlich!«,
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