Steffen Verlag | www.steffen-verlag.de | Bruno Skodowski: Jagdgeschichten aus Wald und Flur - page 7

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Vorwort
Mit der Jagd ist das solch eine Sache. Es geschehen
die unwahrscheinlichsten Dinge. Ihre Schilderung
ruft oft bei den Zuhörern nur ungläubiges Staunen
hervor. Noch häufiger klingt dem Erzähler schallen-
des Gelächter entgegen. Höfliche, verständnisvolle
Mitbürger sagen dazu augenzwinkernd, der Erzähler
gebe »Jägerlatein« zum Besten. Grobiane dagegen
behaupten, die Jäger würden beim Erzählen ihrer Jag-
derlebnisse lügen, dass sich Balken und Bäume biegen.
Sei dem nun, wie es wolle. Ich will etwas zum Bes-
ten geben, was ich zum Teil von älteren Jägerfreunden
gehört, größtenteils jedoch selbst erlebt habe. Und –
eines von vornherein: Mir könnt ihr alles glauben!
Erst wollen wir aber noch einige von den trockenen
Birkenkloben auf das Kaminfeuer legen. Sie knistern
so schön und verbreiten nicht nur angenehme Hitze,
sondern auch ein anheimelnd wohliges Lodern. Wenn
es dann noch ab und zu imFeuer pufftund knallt, stellt
sich das Gefühl ein, mitten in einer Treibjagd zu sein.
Diese behaglich vom Kamin ausströmende Wärme
lebenden Feuers, das sacht aus den gefüllten Grogglä-
sern zur roh behauenen Balkendecke emporsteigende
Aroma und nicht zuletzt die zahlreichen Jagdtrophäen
an denWänden geben, sei es Jagdhütte oder Jägerzim-
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