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Bevor die Diagnose gestellt werden konnte, war ich von einer Riesenunruhe befal-
len: »Du bist krank, aber was ist es denn nun?« Nach sechs Wochen Suchen hatte man
dann endlich diesen Morbus Hodgkin gefunden. Ich wusste nun, woran ich war. Das
war besser als diese Ungewissheit. Ich sagte mir damals: »Meine Güte, du bist 59 Jah-
re. Den aktiven Teil des Lebens hast du gelebt. Es ist besser, dich trifft es und nicht
eines der Kinder. Ich selbst habe ja nicht mehr allzu viel zu erwarten.«
Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, was ich noch für einen wunderbaren Le-
bensabend vor mir haben würde. Ich baute von Tag zu Tag ein bisschen Hoffnung
auf. Wenn ich früh aufwachte, dachte ich manchmal: »Ja, diese Nacht hast du auch
überstanden und ein neuer Tag beginnt. Vielleicht erlebst du auch noch Weihnach-
ten.« Und ich habe das Weihnachtsfest erlebt. Ich konnte Geschenke kaufen für meine
Lieben. Die Hoffnung wurde eigentlich immer stabiler.
Rosemarie Baranyai, 77 Jahre, Rentnerin
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