‹
140
›
Die Suche nach einem Strohhalm
Grit Thiede-Reichel
In Situationen existenzieller Not, innerer Betroffenheit und dem
Gefühl der Ungewissheit sucht man sprichwörtlich nach einem, nach seinem Stroh-
halm. Die Diagnose »Krebs« in der Familie, im Verwandten- und Bekanntenkreis, im
Kollegium oder bei eigener Erkrankung kann so eine ganz besondere Belastungssitu-
ation sein.
Für das Autorinnen-Team dieses Buches – Martina Witt-Vogel, Susanne Witt,
Ann Wenske und Stefanie Neumann – waren diese Motive Anlass, danach zu fragen,
wie es Menschen geht, die mitten in ihrem Leben von dieser Diagnose »aufgehalten«
werden. Und so entstand die Idee, ein Buch mit Interviews zu erarbeiten. Das Kon-
zept dafür wurde schnell und voller Begeisterung entwickelt, in Teilen wieder verwor-
fen, neu gedacht und immer weiter verfeinert. Ehrenamtlich führten die vier Frauen
über etliche Monate die Interviews mit 36 von Krebs Betroffenen und ihren Familien
und schrieben sie nieder.
Mitstreiterinnen und Mitstreiter waren gefunden worden:
Die Firma Weber Maschinenbau und Familie Weber sowie die Gleichstellungsbe-
auftragte des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Marianne Eichler, machten
durch ihre finanzielle Unterstützung die Verwirklichung dieser Idee erst möglich.
Der renommierte Fotograf Bernd Lasdin bereicherte die Idee durch sein fotografi-
sches Können. Er verlieh diesem Buch durch seine Porträts einen unverwechselbaren
künstlerischen Ausdruck.
Es galt, Betroffene und ihre Familien dafür zu gewinnen, über eine der sensibels-
ten Phasen ihres Lebens zu berichten, um anderen Mut zu machen. Dazu war zu-
nächst nicht nur eigener Mut gefragt, sondern ein Sich-Öffnen, ein Sich-Trauen und
ein verantwortungsvolles Umgehen mit dem Erlebten.
Nicht zuletzt mussten wir ein Verlag finden, der mutig genug war, sich eines The-
mas anzunehmen, das nicht im Selbstlauf Ruhm und Anerkennung verspricht. Wir
konnten dafür den Steffen Verlag gewinnen.
Mit dem gemeinsamen Engagement verbindet sich nun
die Hoffnung, dass dieses Buch zu einem Strohhalm der
besonderen Art wird:
mit Geschichten, die Trost spenden,
mit Fotos, die Zuversicht geben,
mit Lebensmotti, die Mut für das eigene Leben machen.
Allen Beteiligten gilt mein tief empfundener Dank.
Ihre
Grit Thiede-Reichel
Geschäftsführerin des ISBW
Das Projekt, seine Akteure und Unterstützer
