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Das Autorinnen-Team
Martina Witt-Vogel 
Die kleine Frau mit dem frechen Kurzhaarschnitt war die Seele
des Teams. Sie entwickelte das Konzept zu diesem Projekt im Jahr 2012 ganz privat
als erste mit und hielt dann die Fäden zusammen. Als Fachbereichsleiterin am ISBW
hat sie sich bereits neben ihrer beruflichen Arbeit in der ehrenamtlichen ambulanten
Krebsberatung engagiert, bietet darin in einer Lebens-Kultur-Werkstatt Tanzthera-
pie an, bei der Betroffene neue Lebensfreude schöpfen können. Ihre eigene Krebs-
erkrankung motivierte sie, sich für das Projekt mit aller
verfügbaren Kraft einzusetzen und selbst Interviews mit
Betroffenen zu führen. Sie erlebte eine für sie besondere
Zeit. Martina Witt-Vogel: »Ich habe mit dem Führen der
Gespräche Neuland betreten, dennoch brachte man mir
sehr viel Vertrauen entgegen. Jedes meiner Interviews
war einzigartig und hat mich emotional stark berührt.
Wichtig für mich waren Empathie für die vielen Schick-
sale sowie Lebensentwürfe und dass ich trotz meiner ei-
genen Betroffenheit bei meinen Gesprächspartnern blieb.
Das Reden und danach das Schreiben der Texte setzte bei
mir selbst etwas in Bewegung. Ich habe mich zu Verände-
rungen in meinem Leben entschieden.«
Susanne Witt 
Eine bunte Spirale malte die an Krebs er-
krankte Lebenspartnerin von Susanne Witt in einem Kurs,
den die Verwaltungsangestellte und Diplom-Kulturarbei-
terin in einer ehrenamtlichen Lebens-Kultur-Werkstatt
unter dem Dach des ISBW durchführt. Als nächste Ange-
hörige einer Betroffenen suchte sie nach Wegen, als Paar
eine Krebserkrankung zu bewältigen. Dabei tauchte im-
mer wieder die gleiche Frage auf: Wie gehen andere da-
mit um? Ihre Idee zum gemeinsamen Interview-Projekt
war aus einer ganz persönlichen schwierigen Lage heraus
geboren worden und sollte nun anderen ein ähnliches
Schicksal erleichtern. Susanne Witt »Wir haben dazu über
unseren Tellerrand hinaus geschaut und hatten das Glück,
Menschen zu treffen, die von sich erzählten. Allerdings ahnte ich nicht, was auf uns
zukommen würde. Und ich fragte mich nach meinen vielen berührenden Interviews,
nach erschütternden Geschichten hinter den Geschichten: Wie viel Krebs verträgst du
noch?! Zugleich war ich dankbar, dass man mich in fremdes Leben hat schauen lassen
und mir dadurch den Blick auf das eigene schärfte. Zum Schluss haben wir unseren
eigenen Weg der Verarbeitung und damit zurück in den Alltag gefunden.«
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