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schätzig angeguckt. Das kann nicht sein.« Wir haben hier
nur eine Chance, wenn wir unsere Schweizer Werte bewah-
ren, auf die Gäste zugehen, unsere Natürlichkeit bewahren,
vielleicht mit etwas mehr Freundlichkeit. »Aber sie stan-
dardisiert ›aufzusetzen‹, ist hier im Berner Oberland nicht
unsere Sache.«
Den Hoteldirektor hat mal ein amerikanischer Gast ge-
fragt, wann das Ressort amAbend schließt. Mit demRessort
hat er das Dorf Mürren gemeint, weil er davon ausgegangen
ist, dass das Ganze inszeniert ist. Gut, die Berge nicht, aber
die alten Häuser, die Gärten mit Salat und Kohlrabi, die
Kühe auf der Wiese, die Gemsen oder der vollbärtige Wie-
senbauer, der am Abend durch das Dorf geht.
Stähli hat ihm geantwortet: »Wir inszenieren uns nicht.
Wir sind so.« Vor dem Hintergrund einer Zunahme von
Walt-Disney-Welten und einer oberflächlichen Kommerzi-
alisierung könnte das zugleich das Programm für die Zu-
kunft für das Dorf an der Kante sein. Und die Mürrener
haben damit gute Chancen, »oben« zu bleiben.
Heuernte – keine Inszenierung …
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