Steffen Verlag | www.steffen-verlag.de | Bernd Tuchel, Rolf Zander: Das Panzerregiment-1 der NVA - page 22

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fahrer eingesetzt werden sollten, hatten
zum Teil weder eine Berufsausbildung
noch einschlägige Vorkenntnisse. Am 18.
Januar 1956 beschloss die Volkskammer
die Aufstellung der NVA, wodurch die
mechanisierten Truppenteile der KVP
die neuen Bezeichnungen „Panzerregi-
ment-1“ und „Panzer-Lehrbataillon-1“
in der Kaserne eines ehemaligen Flieger-
horstes erhielten.
In den Jahren bis 1961 habe ich dann
eine große Anzahl von Panzer-Besatzungen für die gesamte 1. MSD ausgebildet. Zur
Erhöhung der Gefechtsbereitschaft war es notwendig, die Ausbildung der Panzerbesat-
zungen in den Truppenteilen selbst durchzuführen. Nach dem 13. August 1961 wurden
die Panzerlehrbataillone aufgelöst, und ich wurde für ein Jahr als technischer Offizier in
die Flak-Batterie des PR-1 versetzt. Die Einheit wurde im Diensthabenden System der
Luftverteidigung im festgelegten Zyklus von vier Wochen auf den Truppenübungsplatz
Lehnin verlegt. Nach einem Jahr in dieser Einheit, in demman viel unterwegs war, auch
Schießübungen auf Luftziele an der Ostsee durchführte, erfolgte meine Versetzung als
technischer Offizier in die Aufklärungskompanie der 1. MSD, die nach Burg verlegt
wurde. Mit dieser Einheit habe ich im Winter 1962/63 die kälteste Divisionsübung
in meiner gesamten aktiven Zeit bei –20 °C unbeschadet überstanden. Am härtesten
traf es die Fahrer der Schwimmpanzer PT-76. Mein Kompaniechef, Hauptmann Max
Ullrich, und ich mussten wiederholt diese Fahrer förmlich aus den Luken heben und
Erwärmungspausen einlegen. Um die Kompanie auf Bataillonsstärke aufzustellen,
musste die Kompanie verlegt werden, da in Burg keine Unterkunftskapazitäten für
Personal und Technik vorhanden waren. Die Verlegung erfolgte nach Groß-Behnitz.
Da ich inzwischen ein Eigenheim hatte, durfte ich nach zwei Jahren wieder zurück
nach Burg, wo ich in einem Panzerbataillon eingesetzt wurde. Danach erfolgte mein
Einsatz als Offizier Panzer im Stab des PR-1. Diese Dienststellung habe ich als Major
bis zu meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst 1979 ausgeübt. Während meiner
23-jährigen Dienstzeit in der 1. MSD gab es viele bleibende Erinnerungen:
-
Marsch des Regiments auf der Autobahn Richtung Grenze,
-
1962 – Kuba-Krise,
-
Regiments- und Divisionsübungen,
-
vierwöchige Ausbildung der Rettungs- und Bergetruppe an der Elbe für die Unter-
wasserfahrt durch die Elbe,
-
Ehrenparaden in Berlin und Magdeburg,
-
Manöver „Waffenbrüderschaft“ mit sechs Wochen Feldlager.
T 34 - tiefes Furten
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