18 Die Pflanzen I Kamille
Römische Kamille (Anthemis nobilis)
Die Römische Kamille ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Aufgrund
eines hohen Anteils an ätherischen Ölen riecht sie intensiv aromatisch. Der
Duft erinnert schwach an grüne Äpfel. Mit einerWuchshöhe von 10–30 cm
und der Fähigkeit, dichte Matten zu bilden, zählt sie zu den Bodendeckern.
Die frischgrünen, bis zu 5 cm langen Blätter sind fiederartig. Die 18–25 mm
großen Blüten öffnen sich von Juni – Oktober und sind hauptsächlichTräger
der heilenden Kräfte. Der Blütenboden ist kegelförmig und markhaltig.
Durch zahlreiche, in mehreren Reihen angeordnete Zungenblüten lässt sich
die Pflanze sicher von den anderen Kamillen unterscheiden.
Als Kulturpflanze gibt es auch nichtblühende Arten. Die Vermehrung kann
im Frühjahr durch Teilung oder durch Aussaat erfolgen.Wünscht man sich
einen kompakten Wuchs, empfiehlt sich ein leichter Rückschnitt nach der
ersten Blüte. Im Garten fühlt sie sich auf durchlässigem sandigen Boden
sehr wohl. Als Wildpflanze findet man die Römische Kamille auf kiesigen
Triften, an Ufern stehender Gewässer, aber auch an trockenen Standorten.
Leider ist mir ihre Nutzung als Heilpflanze aus allergischen Gründen nicht
möglich. Denn
Vorsicht!
Es besteht ein mittelstarkes Risiko für allergische
Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen), z.B. durch Blütenpollen, die in
Teeaufgüssen vorkommen können.
Strahllose Kamille (Matricaria matricarioides)
Mit ihren aufrechten dicklichen Stängeln ist die einjährige Pflanze leicht an
ihrem kräftigen, gedrungenen Wuchs zu erkennen. Ihre Blütenköpfe sind
nur 5–8 mm groß, gelblich-grün und strahlenlos; der weiße Strahlenkranz
fehlt. Der Anteil ätherischer Öle ist hier gering.
Ackerhundskamille (Anthemis arvensis)
Die im Durchmesser 2–3 cm großen Blütenköpfe der Ackerhundskamille
sind durch das Fehlen ätherischer Öle fast geruchlos. Nur beim Reiben zwi-
schen den Fingern entfaltet sich ein schwacher Duft.
Die einjährige, bis zu 50 cm hohe Pflanze ist hauptsächlich in der Nähe von
Wintergetreide zu finden.
