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kommen. Jedoch für die Absuche
eines so großen Areals sind es zu
wenige Taucher. Es werden Kampf-
schwimmer gebraucht, die dann auch
schnell kommen. Durch den ACH
der 3. RSA wird errechnet, wo die
Rakete in etwa niedergegangen sein
könnte. Da das Starttriebwerk bis ca.
400 m „arbeitet“, erreicht die Rakete
fast ihre Marschgeschwindigkeit und
damit „segelt“ sie noch einige Kabel-
längen weiter, bevor sie dann wassert.
Also wird ein Seegebiet in der ent-
sprechenden Größe abgesteckt. Auch
die Strömung gilt es zu berücksichti-
gen. Und tatsächlich werden bald die
ersten Teile der durch den Aufprall
auf die Wasseroberfläche zerlegten
Rakete P-15 gefunden, eingesammelt
und jeweils so gut es geht mit Hilfe ei-
nes Raketenspezialisten identifiziert.
Stunden vergehen. Wie es dann später offiziell heißt, werden fast alle frequenz-
bestimmten Teile im Suchkopf gefunden. Fast alle Teile? Die Kampfschwim-
mer sind sich bis zum heutigen Tage sicher, dass sie alles gefunden hätten, also
vor allem den hochsensiblen Funkmess-Suchkopf, die Regelungseinrichtung
und das Triebwerk. Und doch: Es bleiben Zweifel. Doch dazu später mehr.
Was war eigentlich passiert? Oder anders gefragt, wie konnte das passieren?
Jeder Kommandant der Brigade, hatte sich einmal im Jahr einer gestrengen
Zulassungsprüfung zu unterziehen. Das Boot 734 hatte wegen einer Fahrt
nach Baltijsk den aktuellen Termin versäumt und musste die Überprüfung als
Nachzügler über sich ergehen lassen. Deshalb fand also das Training vor War-
nemünde statt. Ohnehin war bis dahin ein Training an geladenen Gefechtsra-
keten durchaus üblich. Allerdings hatte der ACH der 3. Raketen-Schnellboots-
Abteilung (RSA) bereits eine Anordnung erarbeitet, die den sicheren Umgang
mit Gefechtsraketen beim Training „Raketenangriff “ gewährleisten sollte. Er
hatte vorher sogar verlauten lassen, dass nach seiner Meinung bis dahin eine
Patrone in der Waffenkammer besser gesichert war, als eine Gefechtsrakete.
Nach dieser neuen AO hatte der I. Wachoffizier (I. WO) die besondere Pflicht,
alle Steckverbindungen zur Rakete zu kontrollieren. Dieser
I.WOhatte dann
Rakete P-15 im geöffneten Hangar eines
Raketenschnellbootes