Previous Page  18 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 18 / 40 Next Page
Page Background

84

gezündet worden war oder gar auch das Marschtriebwerk der Rakete. Auf der

Suche nach niedergegangenen Teilen in Zielrichtung wurde dann aber eine

größere glatte Wasserstelle gefunden, die darauf schließen ließ, dass hier etwas

niedergegangen sein könnte. Aber selbst, wenn es nur das abfallende Start-

triebwerk gewesen war, sagte die auffällige Stelle noch nichts darüber aus, ob

nicht auch das Marschtriebwerk gezündet hatte.

Während des Übungs-Raketenangriffs lief das Boot 733 wie beschrieben in

Dwarslinie mit der 734. Plötzlich donnerte es an Bord der 733 so gewaltig, dass

der Kommandant in der geschlossenen Brücke annehmen musste, dass eine

Rakete von seinem Boot aus gestartet worden war. Seinem

I.WO

befahl er,

sofort alle Hangars zu kontrollieren. Nach der Kontrolle des letzten Hangars

küsste er die vorhandene Rakete. Der Kommandant des Bootes 733 jedoch war

mit seinem Nerven am Ende. Er stieg auf die 734 über und fuhr in den Hafen.

Ganz sicher hatten aber auch die Radarposten der NATO, insbesondere die

an der dänischen Küste, den Raketenstart registriert. Zum Zeitpunkt des Ra-

ketenstarts in internationalen Gewässern südlich Gedser waren noch keinerlei

Aktivitäten der NATO-Kräfte zu beobachten. Bis zum Eintreffen von Siche-

rungskräften der Volksmarine verblieb das Boot 734 gemeinsam mit einer

Torpedoschnellboots-Abteilung auf Position. Dann kamen die Taucher der

4. Flottille. Doch in dem großen Suchgebiet brauchte man das gesamte Kampf-

schwimmer-Kommando. Diese Ansammlung von vielen Kräften der Volks-

marine machte dann die NATO aufmerksam. Wie viele Jahre später behauptet

wurde, soll sich auch tatsächlich ein dänisches U-Boot in dem betreffenden

Seegebiet aufgehalten haben. Und nun begann ein regelrechter Wettlauf zur

Raketenschnellboot der Volksmarine auf Gefechtskurs