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gezündet worden war oder gar auch das Marschtriebwerk der Rakete. Auf der
Suche nach niedergegangenen Teilen in Zielrichtung wurde dann aber eine
größere glatte Wasserstelle gefunden, die darauf schließen ließ, dass hier etwas
niedergegangen sein könnte. Aber selbst, wenn es nur das abfallende Start-
triebwerk gewesen war, sagte die auffällige Stelle noch nichts darüber aus, ob
nicht auch das Marschtriebwerk gezündet hatte.
Während des Übungs-Raketenangriffs lief das Boot 733 wie beschrieben in
Dwarslinie mit der 734. Plötzlich donnerte es an Bord der 733 so gewaltig, dass
der Kommandant in der geschlossenen Brücke annehmen musste, dass eine
Rakete von seinem Boot aus gestartet worden war. Seinem
I.WObefahl er,
sofort alle Hangars zu kontrollieren. Nach der Kontrolle des letzten Hangars
küsste er die vorhandene Rakete. Der Kommandant des Bootes 733 jedoch war
mit seinem Nerven am Ende. Er stieg auf die 734 über und fuhr in den Hafen.
Ganz sicher hatten aber auch die Radarposten der NATO, insbesondere die
an der dänischen Küste, den Raketenstart registriert. Zum Zeitpunkt des Ra-
ketenstarts in internationalen Gewässern südlich Gedser waren noch keinerlei
Aktivitäten der NATO-Kräfte zu beobachten. Bis zum Eintreffen von Siche-
rungskräften der Volksmarine verblieb das Boot 734 gemeinsam mit einer
Torpedoschnellboots-Abteilung auf Position. Dann kamen die Taucher der
4. Flottille. Doch in dem großen Suchgebiet brauchte man das gesamte Kampf-
schwimmer-Kommando. Diese Ansammlung von vielen Kräften der Volks-
marine machte dann die NATO aufmerksam. Wie viele Jahre später behauptet
wurde, soll sich auch tatsächlich ein dänisches U-Boot in dem betreffenden
Seegebiet aufgehalten haben. Und nun begann ein regelrechter Wettlauf zur
Raketenschnellboot der Volksmarine auf Gefechtskurs