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eine Frau von heute unter ihrer Alltagsbekleidung in der Regel nur

einen BH und einen Slip trägt, legten unsere Vorfahrinnen jeden

Morgen ein ganzes Sammelsurium an Wäschestücken an. Eine

Dame, die zwischen 1850 und 1900 lebte, benötigte rund sieben

Teile, bevor sie überhaupt in ihr Tageskleid schlüpfen konnte. Da

manche Originalteile aus alten Zeiten immer noch relativ leicht zu

beschaffen sind, besorgte ich mir einen kleinen Grundstock antiker

Weißwaren, um nachzuempfinden, wie sich meine Ururgroßmüt-

ter in ihrer Kleidung gefühlt haben könnten.

Legte eine Frau damals am Morgen ihr Nachtgewand ab, hüllte

sie sich zunächst in ein Unterhemd, die sogenannte Chemise.

Diese stets weißen Wäschestücke bestanden zumeist aus feiner

Vergleich der Körperlinien,

rechts die Sans-Ventre-Linie