Steffen Verlag | www.steffen-verlag.de | Bernd Tuchel, Rolf Zander: Das Panzerregiment-1 der NVA - page 9

7
Einleitung
Die Panzerwaffe war im Zweiten Weltkrieg zur Hauptstoßkraft der Landstreitkräfte
geworden. Bei den Schlachten an allen Fronten spielte sie eine herausragende Rolle.
Daran hat sich auch nach der Einführung von Kernwaffen und im Kalten Krieg
nichts geändert, im Gegenteil. Auch unter den Bedingungen eines Kernwaffen-
krieges galten Panzer als am besten geeignet, die Kampfhandlungen selbst bei einer
kritischen Kernstrahlungslage fortzusetzen. Aus diesen und anderen Gründen schuf
die Sowjetunion sehr starke Panzerkräfte. Sie besaß als einzige Armee der Welt eine
spezielle Militärakademie der Panzertruppen. Das war die ehemalige Stalin-Akade-
mie, die später den Namen des Marschalls der Sowjetunion R. J. Malinowski erhielt,
der von 1957 bis 1967 Verteidigungsminister der UdSSR war. Von der Nationalen
Volksarmee (NVA) absolvierten 352 Offiziere diese Akademie.
Auf demHöhepunkt der Konfrontation von NATO undWarschauer Vertrag Mitte
der 1980er Jahre verfügten die Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages über
ca. 24 400 mittlere und schwere Kampfpanzer. Auf Seiten der NATO waren es etwa
18 300. Die NVA hatte am 1. Dezember 1986 in ihren zwei Panzerdivisionen je zehn
und in den 4 Mot.-Schützendivisionen je sechs Panzerbataillone, zusammen also
44 Bataillone mit insgesamt weit über 3160 Panzern. Das waren im Vergleich zu
den etwa 4600 Panzern der zahlenmäßig stärkeren Bundeswehr sehr viele. Im Zuge
der Entspannung wurde am 23. Januar 1989 die sofortige Reduzierung der NVA um
10 000 Mann, 600 Panzer und 50 Kampfflugzeuge bekannt gegeben. Am 2. Oktober
1990, dem Zeitpunkt der Auflösung der NVA, hatte diese dann alles abgegeben, was
sie noch an schwerer Technik besaß, darunter auch 2570 Panzer.
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...52
Powered by FlippingBook