190 Ausflüge elbabwärts
dahin nie gesehen hatte, was seine Leser aber nicht wussten. Denen sug-
gerierte er, er sei mit Old Shatterhand höchstpersönlich und mit Waffen,
heute Museumsstücke, durch den wildenWesten gezogen. InWahrheit
haben die Gewehre die Radebeuler Villa nie verlassen; zwei der Schieß-
eisen hat er beim Büchsenmacher Fuchs im nahen Kötzschenbroda
herstellen lassen, die Winchester »Henry 1866« kaufte er einige Jahre
später. Dass der Schriftsteller schon zu Lebzeiten vermögend war, belegt
auch seine Grabanlage auf dem Friedhof Radebeul-Ost in der Serkowit-
zer Straße. Die letzte Ruhestätte fand May unter einer Nachgestaltung
des Nike-Tempels der Akropolis von Athen.
Öffnungszeiten: Di–So März–Okt. 9–18, Nov.–Febr. 10–16 Uhr; Karl-May-Muse-
um, Karl-May-Straße 5, 01445 Radebeul, Tel. 0351/83730, www.karl-may-
museum.de; S 1 bis Radebeul-Ost, Straßenbahn 4 bis Schildenstraße
133
Schloss Wackerbarth – Weingenuss am Belvedere
Hinter Schloss Wackerbarth steigt der Garten terrassenförmig an, eine
Freitreppe führt zum achteckigen Belvedere, die Weinreben
ranken sich den Hang empor. Musik schwebt über
der Landschaft, Kellner füllenWein nach, die Gäste
genießen den Augenblick. Schloss Wackerbarth ist
ein Erlebnisweingut, Führungen mit Verkostun-
gen sind imAngebot und zahlreiche Veranstal-
tungsreihen.Wackerbarths Weine wie Riesling,
Weißburgunder oder Traminer haben einen
guten Ruf, die Sekte entstehen in der klassischen
Flaschengärung. Vom Belvedere schweift der Blick
der Gäste auf das Schloss, das sich August Christoph
Graf vonWackerbarth (1662–1734) als Alterssitz erbauen
Indianerausstellung …
… im Karl-May-Museum
i