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wie das Treppenhaus des Stadtflügels an den Aufgängen mit riesigen asi-
atischen Atlanten versehen. Das ist »ein Höhepunkt der Bildhauerkunst
des Rokoko«, sagen Fachleute heute dazu. Doch die Wünsche des Regen-
ten waren größer als seine finanziellen Möglichkeiten. Anstatt als Porzel-
lanschloss wurde das sandsteinverkleidete Japanische Palais als Speicher
genutzt, dann zog die Königliche, später die Sächsische Landesbibliothek
ein. Heute befinden sich in dem Haus die Senckenberg Naturhistorischen
Sammlungen Dresden mit dem Museum für Mineralogie und Geologie
und dem Museum für Tierkunde. Beide geben in Sonderausstellungen
Einblick in ihre Arbeit. Das Museum für Völkerkunde präsentiert den
ersten Teil der Dauerausstellung: »Das Dresdner Damaskus-Zimmer
undWohntextilien aus dem Orient«. Die hölzerne Wand- und Decken-
täfelung eines Empfangsraumes aus einem vornehmen Damaszener
Wohnhaus entstand vermutlich um 1810. Nach Deutschland kam das
Kunstwerk 1899. Porzellan wird in dem Palais nirgendwo gezeigt. Vom
TraumAugust des Starken blieb lediglich das figurale Giebelrelief (1733)
über der Eingangshalle übrig. Es zeigt Asiaten und Europäer, die der
thronenden »Saxonia« Porzellangefäße überreichen.
Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr; Museum für Völkerkunde, Palaisplatz 11,
01097 Dresden, Tel. 0351/49142000,
www.voelkerkunde-dresden.de;Straßenbahn 4, 9 bis Palaisplatz
Asiatische Säulenskulptur
Damaskus-Zimmer
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