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Vorwort

Dreifache Grenzgänge in Europas Mitte

Die sächsische Oberlausitz, der Westen des einstigen Niederschlesiens und

der Bezirk Liberec/Reichenberg im Norden Böhmens sind Regionen in

Randlagen von Deutschland, Polen und Tschechien. Im Dreiländereck der

drei Staaten entstand bei Zittau ihr gemeinsamer Mittelpunkt, der Dreilän-

derpunkt. Er liegt in Europas Mitte und mitten im Grenzfluss Neiße.

Für Neugierige, die in dieser Region an den jeweiligen, kaum spürbaren

Grenzen nicht Halt machen vor fremder Sprache und anderer Kultur, ist

es reizvoll, die Sehenswürdigkeiten der Nachbarn und damit gleichzeitig

auch sie kennenzulernen. So kann man von der viel besuchten Doppelstadt

Görlitz/Zgorzelec aus in Polen und dort im schönen Hirschberger Tal mit

seinen Gärten und Schlössern unterwegs sein. Aus der Beschaulichkeit des

Zittauer Gebirges mit vielen Umgebindehäusern und Sandsteinfelsen lässt

sich schnell in das pulsierende tschechische »Architekturereignis« Liberec/

Reichenberg reisen.Von Polen nach Tschechien und umgekehrt kommt

man unter anderem über das vor allem vonWintersportlern geschätzte

Riesengebirge, das Reich des Riesen Rübezahl, der dort Liczyrzepa oder

Krakonoš heißt. Häufig erschließen sich dabei – vorurteilsfrei betrachtet –

Zeugnisse gemeinsamer Geschichte.

Von Gipfeln des Zittauer Gebirges geht der Blick weit ins Dreiländereck.

Gipfelkreuze haben als Aufschrift Bibeltexte wie »Einer trage des anderen

Last« und »Dass alle eins seien«. Es sind Botschaften, die dreifache Grenz-

gänge spannend machen.

Gipfelkreuz auf dem Töpferberg im Zittauer Gebirge