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Zwischen Måløy und Torvik

Die Regengüsse, die uns ab Bergen begleitet hat-

ten, ließen nach. Bisher nur schemenhaft erkenn-

bare Inseln gewannen nun Klarheit und Form. Ein

Leuchten drang durch die schweren Wolken auf

die vorgelagerten Inselgruppen vor dem Ulvesund

und tauchten diese in ein Wechselspiel aus Licht

und Schatten. Obwohl Wind und Wetter das

Landschaftsbild beherrschten, was auch an der

Reling spürbar war, lag fast unendliche Ruhe über

den Inseln.

In dieser Inselwelt wurden viele Sagen geschrie-

ben. So auch über die Dolsteinhöhle, die auf der

Südseite des

227

Meter hohen Dolsteins liegt. Die

Höhle ist

60

Meter hoch und

185

Meter lang und

erinnert an ein Kirchengewölbe. König Arthur,

der norwegischer Abstammung war, erbte den

Ringeschatz. Der Sage nach enthielt dieser Schatz

auch den Heiligen Gral, der in der Dolsteinhöh-

le versteckt war. Eine weitere Sage berichtet vom

Kampf zwischen einem Drachen und Beowulf,

der in Dol ausgetragen worden sein soll. Demnach

lebte der Drache in einer unterirdischen Höhle,

von der aus man über das Meer blicken konnte.

Beim Durchfahren dieser markanten Inselwelt

kann man durchaus auch eigene Sagen spinnen.

Nach dem Anlegen in Torvik wurde ich allerdings

wieder von der realen Welt eingeholt. Hier hat

sich vor allem Fischereiwirtschaft in Form von

Fischereiausrüstungs-Industrie angesiedelt.

Auf der Weiterfahrt nach Ålesund passierten wir

weitere durch Wetter und Wasser geschliffene

Inseln, vom scharfen, klaren Licht des Nordens

beleuchtet. Ich aquarellierte sogleich eine Reihe

vorbeigleitender Impressionen.