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hatten, wurde uns klar, dass es sich hier nicht um das erwartete polnische

Zieldarstellungs-U-Boot der Übung handeln konnte. Dieses U-Boot hätte die

Grenzen der zuvor abgesprochenen Such-Zone niemals verlassen.

Wir hatten es also zweifelsfrei mit einem U-Boot der Bundesmarine zu tun.

Es war, aus welchen Gründen auch immer, zum Beobachter und faktisch auch

Teilnehmer unserer U-Boot-Such-Übung geworden. Nach mehr als sechs

Stunden der weiteren Begleitung erhielten wir schließlich den Befehl, abzu-

brechen und unser Suchgebiet wieder zu besetzen.

Aber wir waren stolz auf unsere Leistung und besonders auf die des Hydro-

akustikers. Das Schiff „Rostock“ hatte den besten Hydroakustiker der Volks-

marine. Dies war in einem der jährlich stattfindenden Wettbewerbe ermittelt

worden.

Zur Ehrenrettung des Kommandanten des U-Bootes möchte ich aber auch

Folgendes hinzufügen: Der Kommandant hatte die Nerven bewahrt und sich

weder durch plötzliche Kurs- oder Geschwindigkeitsänderungen noch durch

Erhöhung der Tauchtiefe unserer Begleitung zu entziehen versucht. Immer-

hin hatten wir zu diesem Zeitpunkt eine „schöne“ Temperatursprungschicht

bei zwölf Meter Wassertiefe. Hätte er diese genutzt, wäre die Begleitung sicher

nicht so ununterbrochen möglich gewesen, sondern anders verlaufen.

(Anmerkung des Autors: Die von mir angegebenen Werte für Peilung und

Entfernung zum U-Boot konnten nur annähernd angegeben werden. Die ge-

nauen Werte sind nach so vielen Jahren nicht mehr abrufbar. Alles andere hat

sich so ereignet.)

Das Küstenschutzschiff „Rostock“