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Ich las den Textauszug eines unbekannten Dich-

ters, wonach bei der Erschaffung der Erde die

Vesterålen als ein Abenteuerland vom Himmel in

das nordische Meer gefallen seien.

So ähnlich waren auch meine Empfindungen

während des Ausflugs über Hinnøya. Regen-

schauer, Windböen, dann wieder kurzes Aufkla-

ren des Himmels – das ständige Wechselspiel des

Wetters verstärkte noch die Stimmung an diesem

wild zerklüfteten »Abenteuerland« an den Ufern

des Nordmeeres. Wir fuhren wieder an tief ein-

geschnittenen Fjorden entlang. An ihren Ufern

sahen wir überraschend viele Wiesenflächen, auf

denen vereinzelt rotbraune Häuser standen. An

den Berghängen standen Nadel- und Laubbäume,

dazwischen Felsen, die dem Baumbewuchs Halt

gaben. In der Weite der Fjorde waren schemen-

hafte Gebirgsformationen, die von dichten Wol-

ken umhüllt waren, erkennbar. Das Wasser der

Fjorde spiegelte die grauweißen Farben der Re-

genwolken. Die schnellziehenden Wolken gaben

dem Landschaftsbild immer neue Akzente.Wenn

mich der Regen nicht ständig vomMalen dieses so

stimmungsvollen Motivs abgehalten hätte, wären

hier vor Ort einige Aquarelle imWechselspiel des

Lichts entstanden. So musste das Malen warten.

Bevor ich in Sortland wieder an Bord ging – die

»Nordnorge« fuhr während des Ausflugs von

Harstad über Risøyhamn nach Sortland weiter –

brach doch noch die Sonne durch dieWolken und

beleuchtete die Farben des Herbstes auf moorigen

Flächen und karg begrünten Anhöhen mit niedri-

gem Birken- und Strauchbewuchs. Auch das war

ein Bild des wilden »Abenteuerlandes«.

Fahrt über die Vesterålen-Insel Hinnøya