Steffen Verlag | Klaus Borrmann: Räuber in heimischen Wäldern

Waschbär  51  Baumhöhlen gehören zu den typischen Herbst- und Winterschlafplätzen gebieten vervollständigen den idealen Lebensraum, der alle saisonbedingten Ansprüche der Waschbären erfüllen kann. Bevorzugt werden alte Eichen gesucht und bewohnt, aber auch ältere Buchenbestände üben in Mecklenburg- Vorpommern eine große Anziehungskraft auf die Klein- bären aus. Regelmäßig nutzen Waschbären außer Höhlen auch Astgabeln in den Baumkronen als Schlafplatz, dies mitunter sogar imWinter. Als vielseitiger Sammler und Allesfresser passt sich der Waschbär mit seinem Speisezettel der jeweils zur Verfü- gung stehenden Nahrung an, wodurch sie erheblichen saisonalen Schwankungen unterliegt. Die Tagesration hat einen Umfang von 200 bis 300 Gramm und steigt im Herbst zum Aufbau von Fettreserven bis auf 500 Gramm an. Dazu wird das Revier mit der Nase am Boden regel- recht nach Fressbarem abgesucht. In der Regel setzt sich die Nahrung zu je einem Drittel aus wirbellosen Tieren, aus Pflanzenteilen und aus Wirbeltieren zusammen. Im Frühjahr steht tierische Beute an erster Stelle: Regenwür- mer, Käfer, Insektenlarven, Schnecken, Lurche, Amphibi- en und Fische. Von den Kröten wird die drüsige Oberhaut vor dem Verzehr geschickt abgezogen. Jungtiere von Säu- gern und Vögeln sowie ihre Gelege werden mehr zufällig als gezielt aufgenommen. Im Sommerhalbjahr wechseln sie zu Getreide, Mais, Obst und Beerenfrüchten, können aber Blätter und Gräser wegen des hohen Zellulosegehalts nicht verdauen. Nach guten Mastjahren der Laubbäume tragen die energiereichen Bucheckern und Eicheln im Herbst erheblich zum Aufbau von Fettreserven bei. Hier- von legen die Kleinbären dann auch Reserven in Verste- cken an, die imWinter mitgenutzt werden. In allen Fällen wird die Nahrung mit den langen Fingern der Vorderpfo- ten vor dem Verzehr regelrecht untersucht, d. h. »taktil« ertastet, ein Verhalten, das vor allem bei der Suche im Flachwasser von Bedeutung ist. Die Namensgebung des Waschbären wurde nach oberflächlichen Beobachtungen    Mit rundem Rücken und im Galopp werden erstaunliche Geschwindigkeiten erreicht

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