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dieser neuen Technik, obwohl sich die Sowjetunion bemühte, den Einblick deut-
scher Wissenschaftler in die Entwicklung der Militärtechnik auf ein Minimum zu
beschränken. So war z. B. das Flüssigkeitstriebwerk der 2. Stufe dieser neuen Flugab-
wehrraketen eine originalgetreue verkleinerte Kopie des Antriebs der deutschen V-2
(A-4). Allerdings waren die sowjetischen Wissenschaftler und Techniker bestrebt,
sich so schnell wie möglich von der Hilfe der deutschen Spezialisten zu lösen. Die
Erarbeitung notwendiger theoretischer Grundlagen, besonders auf mathematischem
Gebiet, und ihre Umsetzung in die Praxis, sollten ausschließlich von Sowjetbürgern
realisiert werden. Auf dieser Basis entstand so eine wirksame Waffe zur Abwehr der
neuen, wesentlich schneller und höher fliegenden Luftangriffsmittel. Gleichzeitig
wurde an der Entwicklung neuer Jagdflugzeuge gearbeitet, die solche Flugzeuge
abfangen konnten.
Schon 1953 war mit dem Aufbau eines zweifachen Ringes von stationären Fla-
Raketenkomplexen (FRK) S-25 Berkut um Moskau begonnen worden. Der innere
Ring, der etwa 45 km vom Zentrum der Stadt entfernt verlief, bestand aus 22, der
äußere (ca. 85 km vom Zentrum) aus 34 Abteilungen. Die Tatsache, dass die Technik
des S-25 bei laufenden Modernisierungen bis in die 1980er-Jahre in der Bewaffnung
bleiben konnte, belegt ihre exzellente Grundkonzeption. Weitere Flüge von U-2 über
Moskau hat es nach 1956 nicht mehr gegeben. Nach der erfolgreichen Erprobung
auf den Schießplätzen und der Bestätigung durch die staatliche Kommission wurden
in nur drei Jahren (1957 bis 1960) über 240 verlegbare Fla-Raketenkomplexe S-75
verschiedener Modifikationen mit den dazu gehörigen Raketen 1D und 11D produ-
ziert, in die Truppe eingeführt und zur Deckung wichtiger Zentren in 80 Fla-Rake-
tenregimentern entfaltet. Ab 1959 war man in der Lage, diese Technik ausgewählten
Partnerländern zu liefern, darunter auch der DDR.
04 – Lockheed U-2 (Anfang der 1960er-Jahre)
